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Elektronische Marktplätze

Was sind Elektronische Marktplätze?

Ein elektronischer Marktplatz (eMarktplatz) ist ein virtueller Markt, der über eine Online Plattform das Angebot und die Nachfrage vieler Marktteilnehmer zusammenbringt. Elektronische Marktplätze können dabei sowohl in der Beschaffung als auch im Vertrieb genutzt werden, um neue Lieferanten zu finden oder um selbst als Lieferant auf eMarktplätzen aktiv zu werden.

Was muss ich beachten, wenn ich erfolgreich an einem eMarktplatz teilnehmen möchte?

Vor der Teilnahme an einem Markplatz sollte die Verkaufs- oder Beschaffungsstrategie feststehen. Außerdem sollten grundlegende Fragen über Ausrichtung des Marktplatzes, Anbieter und Lieferanten, Produkt-Präsentationsmöglichkeiten und Gebühren beantwortet sein. Eine Anbindung des eMarktplatzes an das hausinterne ERP-System ist sinnvoll, um Medienbrüche zu vermeiden und sämtliche Informationen automatisch im ERP-System zu verbuchen. Dafür ist die Unterstützung für die Schnittstellen-Programmierung und Einführung von Standards notwendig. In einigen Fällen bietet der Markplatzbetreiber die Anbindung an das ERP-System des Unternehmens als zusätzliche Dienstleistung an. eMarktplätze bieten sowohl für den Einkauf als auch für den Vertrieb erhebliche Einsparpotenziale.

Elektronische Marktplätze bieten Mehrwerte für den Mittelstand

Einen Mehrwert stellt die ständige Erreichbarkeit der Unternehmen auch für international tätige Geschäftspartner dar. Auch die Gewinnung neuer Partner oder der Kontakt zu schon bestehenden wird erleichtert. Weiterhin können Angebote durch eine höhere Transparenz einfacher miteinander verglichen werden und dadurch Einsparungen im Einkauf erreicht werden. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Transaktionskosten für Versand und Empfang von Dokumenten (z.B. Rechnungen, Anfragen, Zusagen) reduziert werden können.

Inwiefern spielen eStandards eine Rolle?

Damit auf elektronischen Marktplätzen sinnvoll gesucht und gefunden werden kann, können standardisierte Produktkataloge eingesetzt werden. Wer einen Marktplatz für Einkauf oder Vertrieb nutzen möchte, sollte sich vorher über das eingesetzte Katalogaustauschformat und den verwendeten Klassifikationsstandard informieren.

Beispiele:

  •  Die maschinenlesbare Codierung von standardisierten Informationen erfolgt in Datenträgern wie Barcode, 2-D-Codes oder RFID. Diese können über Scanner oder andere Lesegeräte schnell, fehlerfrei erfasst und ausgelesen werden.
  • Mit Standards zur Klassifikation (z. B. GTIN) lassen sich Produkte nicht nur identifizieren, sondern auch beschreiben. Dafür stellt die Klassifikation Warengruppen und Untergruppen zur Verfügung, in die das Produkt eingeordnet wird. Einige Standards bieten darüber hinaus Merkmale und Schlagworte an.
  • Ein so genannter elektronischer Katalog bildet das Herzstück von elektronischen Beschaffungssystemen, Marktplätzen im Internet und Online-Shops. Für einen standardisierten Austausch der Katalogdaten mit Lieferanten und Kunden gewährleisten Katalogaustauschformate (BMECat) eine fehlerfreie Übertragung.
  • Um geschäftliche Transaktionen wie Bestellungen, Lieferungen und Rechnungen elektronisch abzuwickeln, legen Transaktionsstandards (EANCOM®, ZUGFeRD) Datenformate und Inhalte der Geschäftsdokumente einheitlich fest.
  • Um komplexe Geschäftsprozesse zu automatisieren, müssen die Bedingungen, unter denen Prozesse ablaufen sollen, definiert werden. Dies regeln Prozessstandards, die den Rahmen der Abläufe festlegen (ebXML).

Quellen:

Abdelkafi, Nizar, Innteract conference, eStandards – Enabler der digitalen Transformation von Geschäftsmodellen

http://www.prozeus.eu/eBusiness/themen/emarktplatz/index.htm

https://www.prozeus.de/imperia/md/content/prozeus/broschueren/pro_brochure_emarktplaetze_final.pdf

Leitfaden zur Auswahl elektronischer Handelsplattformen für KMU (Uni Mannheim, ifm)

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