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Praxis-Tipp: Das sollten Sie bei der Einführung von KI beachten!

Mann im Anzug denkt über Technologie nach

Ob in der Logistik, in der Produktentwicklung oder in der Prozesssteuerung, die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) ist groß. Das klingt vielversprechend, doch was bedeutet es genau, KI im Unternehmen einzuführen? In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, was Sie bei der Implementierung von KI-Systemen in Ihrem Unternehmen beachten müssen, welche technischen Voraussetzungen für eine Eingliederung erfüllt sein müssen und, welche Auswirkungen die Einführung von KI auf die Organisationsstruktur hat.

KI kann in einem Unternehmen zum Beispiel dafür genutzt werden, Prognosen über zukünftige Verkaufszahlen zu erstellen. Diese Prognosen orientieren sich an unterschiedlichen Variablen, wie bspw. am Wetter, an besonderen Events oder an den Verkaufszahlen von Tagen mit ähnlichen Umständen vom letzten Jahr. Anhand dieser Daten kann eine Künstliche Intelligenz bestimmte Verhaltensmuster lernen, diese auf eine gegebene Situation anwenden und dementsprechend auf den Tag genaue Prognosen treffen.

Erster Schritt: Schwächen im Prozess erkennen

Künstliche Intelligenz bietet also vielfältige Möglichkeiten für Unternehmen. Doch, wie können Sie dieses Potenzial im eigenen Unternehmen einsetzen? Denn, die Einführung von KI ist nur dann effizient, wenn interne Prozesse verbessert werden. Das heißt, bevor Sie überlegen, in welcher Form eine KI genutzt werden soll, müssen Sie diskutieren, wo im Unternehmen eine Effizienzsteigerung erzielt werden kann. Die internen Prozesse müssen dazu analysiert werden. Dabei müssen Sie Schwachstellen entlang der Prozesskette identifizieren, an denen zum Beispiel Probleme auftreten oder der Prozess an sich zu langsam oder zu umständlich ist.

Die Basis: solide Infrastruktur

Wenn die Effizienzsteigerungspotenziale identifiziert wurden, kann im nächsten Schritt über die konkrete Implementierung nachgedacht werden. Eine Voraussetzung hierfür ist eine leistungsfähige Infrastruktur innerhalb der Prozesse, denn für KI-Anwendungen ist ein verlässlicher Datenaustausch zwingend notwendig. Bei zu großen Datenmengen werden konventionelle Analyse- und Optimierungsverfahren dem Bedarf nicht gerecht. Hier kommen selbstlernende Systeme ins Spiel, die auf Basis vorhandenen Datenmaterials lernen und sich an die jeweilige Situation anpassen.

Ohne Daten keine KI

Künstliche Intelligenz verleiht einem Computer „selbstständiges“ Denken und Lernen, damit dieser eigenständig Probleme erkennen und gegebenenfalls lösen kann. Dafür ist das Anlernen der KI von großer Bedeutung. Der Computer muss zunächst vorgegebene Muster lernen, damit er passend auf eine Situation reagieren kann. Für diesen Anlernprozess wird eine große Datenmenge benötigt, damit eine große Bandbreite an Möglichkeiten abgedeckt werden kann.

Hausaufgaben: Prozessanalyse und Datenbereinigung

Bei der Einführung muss also darauf geachtet werden, dass für das Anlernen der KI genügend qualitativ hochwertige Daten vorhanden sind. Dafür müssen vor allem die Prozesse des Unternehmens analysiert werden. Dabei sollten Sie folgenden Fragen nachgehen:

  • Welche Informationen sind in den jeweiligen Prozessen vorhanden,
  • in welcher Form werden die Daten erhoben
  • und welche Informationen werden für die Einführung der KI benötigt?

Daraus lässt sich ableiten, ob und in welcher Form Datenerhebungen und -auswertungen notwendig sind. Eventuell wurden die benötigten Daten in der Vergangenheit bereits gesammelt. Dabei ist zum einen wichtig, dass die Daten aus den verschiedenen Unternehmensteilen miteinander verknüpft werden, um der KI genügend Input in Form von Zusammenhängen zu liefern. Zum anderen muss auf die Qualität der Daten geachtet werden. Die Daten müssen ggfs. bereinigt und aufbereitet werden.

Datenmenge hängt vom Prozessverhalten ab

Des Weiteren muss analysiert werden, ob die gesammelten Daten auch die richtigen für die angestrebte Prozessoptimierung sind. Das heißt, ob diese die notwendigen Informationen für die Programmierung der KI beinhalten. Denn sonst wird die KI mit unpassenden Daten angelernt und kann nicht optimal lernen. Sind die Daten noch nicht vorhanden, müssen sie zunächst im Unternehmen gesammelt oder erhoben werden, bevor eine KI-Einführung möglich ist. Die Daten für ein KI-System können nur bedingt extern erworben werden, da die KI genau auf die Gegebenheiten der Unternehmung abgestimmt sein muss, um bestmöglich auf die Bedürfnisse reagieren zu können. Wie viel Daten im Endeffekt benötigt werden, hängt vom jeweiligen Prozessverhalten und Anwendungsfall ab. Je schwankender das Verhalten ist, desto größer ist die benötigte Datenmenge.

Fazit: Mitarbeiter früh genug ins Boot holen

Die Einführung von KI hat vor allem Einfluss auf die jeweiligen Prozessabläufe im Unternehmen, in denen ein lernendes System eingesetzt wird. Doch nicht nur diese werden beeinflusst, sondern auch die Organisationsstruktur der ganzen Unternehmung verändert sich. Deswegen sollten vor der Einführung die Funktionsweise, das Ziel und der Zweck des KI-Systems genau festgelegt werden. Nur so können die daraus resultierenden Konsequenzen auf das Unternehmen, die Organisation und die Beschäftigten abgeschätzt werden.

Demzufolge müssen Mitarbeiter:innen frühzeitig auf ihre neuen Aufgaben und die veränderten Prozesse vorbereitet werden. Wichtig ist dabei auch die Gestaltung neuer Aufgaben- und Tätigkeitsprofile für Mitarbeiter:innen sowie die Anpassung der Arbeitsorganisation an ein verändertes Verhältnis zwischen Mensch und Maschine.

Nach der Einführung der KI-Systeme sollte eine kontinuierliche Überprüfung und Bewertung des KI-Einsatzes erfolgen, um mögliche Anpassungen im Hinblick auf das Design der Anwendungen, die Arbeitsorganisation oder die weitere Qualifizierung der Mitarbeiter:innen zu gewährleisten.


Autorin: Atussa Yarahmadi
Copyright: ©metamorworks – stock.adobe.com

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