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Prozessstandards: Praktikable Lösungen für unterschiedlichste Anwendungsfelder

Komplexe Geschäftsabläufe automatisieren

Ein Geschäftsprozess ist die logisch-zeitliche Abfolge von geschäftlichen Aktivitäten bzw. Aktionen, die auf die Erbringung wirtschaftlicher Leistungen (Produkte oder Dienstleistungen) abzielen. Im Normalfall arbeiten mehrere Unternehmen in einem Geschäftsprozess zusammen. Zur Abstimmung und Durchführung von Aktivitäten in solchen unternehmensübergreifenden Prozessen sind strategische (adressiert die Managementebene eines Unternehmens), organisatorische (die Fachebene) und informationstechnische Maßnahmen erforderlich.

Unterschiedliche Betrachtungen von Prozessen

Die Ebenen sowie die Detailliertheit der Betrachtung von Prozessen können sehr unterschiedlich sein: Sie umfassen die detaillierte organisatorische Aufstellung der gesamten Wertschöpfungskette (d.h. des Waren- sowie des Geld- und Informationsflusses über mehrere Unternehmensgrenzen hinweg) mit allen ihren Teilaktivitäten ebenso wie eine einfache technische Betrachtung eines Rechnungsversands mit anschließendem Zahlungseingang.

Die Definition von Prozessen

Die grundsätzliche Definition eines Prozesses beschreibt diesen als Sammlung von Aufgaben, die ein gewünschtes Ergebnis liefern. Prozesse finden in allen Bereichen von Industrie, Handel und Dienstleistung statt. Dementsprechend finden sich unterschiedlichste Akteure innerhalb eines Prozesses oder einer Prozesskette (Workflow) wieder. Auslöser für Prozesse können z.B. sein: Unterschreitung bestimmter Lagerbestände oder Eintreffen von Bestellungen. Die Prozesse beschreiben dann die Bestellung, Lieferung oder Zahlung mit den dazu benötigten Daten. Fasst man wissenschaftliche und pragmatische Betrachtungen zusammen, so wird ein Prozess durch folgende Faktoren beschrieben:

  • Ein Prozess wird durch ein oder mehrere Ereignisse (auch Trigger genannt) initiiert.
  • Die Teilaufgaben des Prozesses sind genau durch ihre Ein- und Ausgabe-Daten beschrieben.
  • Ein Prozess ist determiniert: Er liefert immer die gleichen Ergebnisse bei gleichen Eingaben.
  • Die Teilaufgaben eines Gesamtprozesses laufen in einer vorab definierten Reihenfolge ab.

Prozesse und eBusiness

Insbesondere in eBusiness-Abläufen spielt die direkte „Computer zu Computer“-Kommunikation eine wesentliche Rolle. Hierbei benötigen die Prozesse zusätzliche Status- und Kontroll-Informationen für die Ablaufsteuerung. Die gewünschten Daten müssen maschinenlesbar und strukturiert vorliegen. Für die Einbindung externer Partner in unternehmensübergreifende Prozesse ist daher die Verwendung von Datenstandards sinnvoll.

Prozessstandards

Arbeiten mehrere Partner an einem Geschäftsprozess, benötigen sie ein gemeinsames Prozessverständnis. Der Nutzen von Prozessstandards besteht primär darin, dass sie für dieses gemeinsame Verständnis sorgen. Sie können als Schablonen verstanden werden, welche häufig wiederkehrende Vorgänge und Abläufe beschreiben. Dabei werden im Allgemeinen für einen spezifischen, unternehmensübergreifenden Geschäftsprozess die Standardabläufe und Ausnahmenbehandlungen im Sinne von Aktionen definiert. Für jede einzelne Aktion des Prozesses werden die eingehenden und ausgehenden Datensätze in ihrer Struktur, die Ereignisse (Trigger) welche die Aktion auslösen, und die von der Aktion selbst ausgelösten Ereignisse sowie ergänzenden Informationen beschrieben.

 

Text ist in Kooperation mit PROZEUS entstanden

Prozessstandards in der Übersicht

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ebXML

Spezifikation für eine technische Infrastruktur für elektronische Geschäftsbeziehungen

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Prozessorientiertes Referenzmodell für das Supply Chain Management

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