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Pressemitteilung

Smart Visual bei Rüther Metalltechnik: Produktionsprozesse standardisiert visualisieren

Das Turtel-Diagramm zur Prozessmodellierung

Das Turtle-Diagramm macht Prozessbeschreibungen auch für Laien ganz einfach.

+++Detaillierte Prozessbeschreibung als Basis für Optimierungspotenzial+++Einfache Standard-Visualisierungstools unterstützen die Belegschaft+++Digitalisierungsprojekt mit hohem Transferwert für weitere Mittelständler+++

Köln/Menden, 11.07.2019. Sandguss, Kokillenguss, Oberflächenbehandlung: Bei der Rüther Metalltechnik GmbH & Co. KG in Menden dreht sich alles um Guss und Bearbeitung von Aluminium, Messing und Bronze und um die Fertigung komplett montierter Systeme und Baugruppen. Die Abläufe im Unternehmen sind entsprechend vielfältig. Mit einer umfassenden Prozessanalyse macht die Geschäftsführung das Unternehmen nun für künftige Digitalisierungsmaßnahmen fit. Unterstützung bei diesem Vorhaben fand Rüther Metalltechnik beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards.

Jedes Unternehmen, das die digitale Transformation in Angriff nehmen will, tut gut daran, im ersten Schritt die betroffenen Prozesse detailliert zu beschreiben und auf Optimierungspotenzial zu prüfen. Eine präzise Prozessdarstellung stellt jedoch Mitarbeitende, die keine Experten der visuellen Geschäftsprozessmodellierung sind, in der Regel vor Probleme. Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum eStandards wurde das Umsetzungsprojekt „Smart Visual – Produktionsprozesse mit Beschäftigten standardisiert visualisieren“ konzipiert. „Die standardisierte digitale Visualisierung unserer Produktionsprozesse sichert die Dokumentationsqualität in unserem Unternehmen. Marktübliche Werkzeuge und Programme sind oftmals zu komplex, um sie effizient und effektiv mit unseren Ressourcen nutzen zu können. Durch die Erprobung von einfachen, übersichtlichen Open Source-Tools hoffen wir, eine interne, standardisierte und grafische Prozessmodellierung zu finden, die genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist“, sagt Bernd Rosenbaum, Geschäftsführer von Rüther Metalltechnik. 

TURTLE und SIPOC kam bei der Belegschaft gut an

Um unterschiedliche Methoden im Umsetzungsprojekt zu testen, wurde der Kokillenguss als zu bearbeitender Kernprozess festgelegt. Hier wurden die Methoden TURTLE und SIPOC getestet und mit Hilfe des Open-Source-Tools Draw.io visualisiert. Beim Test der Standardmethode TURTLE waren die ausgewählten Mitarbeitenden nach kurzer Einarbeitungszeit in der Lage, alle Arbeitsschritte und Einflussfaktoren im Kokillenguss selbstständig in einem Template abzubilden. Durch die Visualisierung ist für alle schnell zu erkennen, ob Ressourcen zur Optimierung umverteilt werden sollten. Auch der Umgang mit SIPOC gestaltete sich für die Beteiligten als einfach. Diese Methode bietet im Vergleich zu TURTLE eine größere Flexibilität der Darstellung auf Teilprozessebene: Prozessschritte können trennschärfer definiert und diskutiert werden.

Wer Prozesse beschreiben, analysieren und optimieren will, ist gut beraten, diejenigen „mit ins Boot zu nehmen“, für die diese Prozesse täglich geübte Praxis sind. Einfache Standard-Visualisierungstools schlagen hier die Brücke für Mitarbeitende, deren Wissen unverzichtbar ist, denen eine systematische Prozessbeschreibung jedoch noch fremd ist. Den Mitarbeitenden bei Rüther Metalltechnik fiel es leicht, sich in die Methoden TURTLE und SIPOC einzuarbeiten und der Geschäftsführung verlässliche Prozessinformationen visualisiert zur Verfügung zu stellen. Dabei wurden auch bisher wenig beachtete Teilprozesse überprüft und hinsichtlich ihrer Zielvorgaben neu gewichtet.

Im Umsetzungsprojekt Smart-Visual konnte das von den Mitarbeitenden erworbene Orientierungswissen schnell im betrieblichen Alltag genutzt werden. Über das Umsetzungsprojekt hinaus sollen weitere Unternehmensprozesse standardisiert transparent gemacht und hinsichtlich Effektivität und Effizienz bewertet werden. Die Kernprozessmodellierung dient außerdem als Grundlage für ein Digitalisierungs-Lastenheft. „Wir fanden es unerlässlich, das Wissen unserer Mitarbeitenden für einen digital unterstützten Organisationsprozess zu nutzen. Dafür mussten wir nur die richtige Methode finden. Jetzt haben wir ein klares Bild über unsere Prozesse, und unsere Mitarbeitenden haben sich fachlich und persönlich weiterentwickelt“, resümiert Bernd Rosenbaum.
 

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