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SCM: Supply Chain Management

Ganzheitliche Planung und Steuerung des Warenflusses bis hin zum Verbraucher

Wofür steht SCM?

Das Kürzel SCM steht für Supply Chain Management. Die Fokussierung auf Kernkompetenzen verbunden mit dem Bestreben nach immer weiter verringerten Fertigungstiefen erforderten neue Konzepte für den Austausch von Rohstoffen, Gütern und nicht zuletzt auch für Informationen. Supply Chain Management (SCM) betrachtet ganzheitlich den Waren- und Informationsfluss von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zum Verwender und koordiniert diesen.

Wie kann ein effizientes Supply Chain Management (SCM) umgesetzt werden?

Für die Beantwortung der Fragestellungen eines effizienten Supply Chain Managements (SCM) spielt es keine Rolle in welche Branche sich die beteiligten Unternehmen befinden und welche Rolle sie in der Wertschöpfungskette einnehmen. Letztendlich sind alle Beteiligte sowohl Sender als auch Empfänger von Waren und Informationen. An der Wertschöpfungskette sind in der Regel Hersteller, Logistikdienstleister und Händler beteiligt. Nur wenn diese Partner eng zusammenarbeiten und ihre Prozesse aufeinander abstimmen, gelangen beispielsweise Lebensmittel effizient bis in die Verkaufsregale des Handels. Für diese enge Zusammenarbeit sowohl auf der Waren- als auch auf der Informationsebene sind Standards nicht nur hilfreich, sondern die Voraussetzung für eine effiziente, medienbruchlose Kommunikation.

Beispiel Supply Chain im Gesundheitswesen

Betrachtet man exemplarisch die Versorgungskette im Gesundheitswesen (siehe Headerbild) so sind hier schnell ein Dutzend unterschiedliche Unternehmen beteiligt von der Herstellung bis zur Anlieferung in das Krankenhaus. SCM endet nicht am Wareneingang des Krankenhauses, sondern geht hier noch einmal in eine nächste Komplexitätsstufe, um den Patienten mit dem richtigen Produkt zu versorgen. Für ein internes effizientes Supply Chain Management (SCM) ist Voraussetzung, dass die verwendeten Standards insbesondere, die für die Identifikation weiterverwendet werden können.

Leitfragen für das Supply Chain Management SCM:

Entlang einer Supply Chain sind es immer wieder dieselben Fragestellungen die es gilt schnell und effizient zu beantworten:

  1. Wer ist der Sender der Waren?
  2. Wer ist der Empfänger der Waren?
  3. Welche Waren werden versendet?
  4. Wie kann die Versandeinheit Identifiziert werden?
  5. Wer ist der Sender der Informationen (Bestellung, Lieferschein, Rechnung, …)?
  6. Wer ist der Empfänger der Informationen (Bestellung, Lieferschein, Rechnung, …)?

Einsatz von Standards ermöglicht effizientes Supply Chain Management SCM

Auch für die oben genannten Fragestellungen im Supply Chain Management (SCM) ist es sinnvoll Standards zu verwenden, die nicht nur in einer Branche oder einem Teilabschnitt der Wertschöpfungskette zum Einsatz kommen:

  • Identifikationsstandards für die eindeutige Kennzeichnung u. a. von Geschäftspartnern & Standorten (GLN), Handeleinheiten/Waren (GTIN), Transporteinheiten (NVE / SSCC), Mehrwegbehälter (GIAI), Servicebeziehungen (GSRN) u.v.m

  • Maschinenlesbare Datenträger (z.B. über Scanner), die im Zusammenspiel mit der eindeutigen Kennzeichnung über eindeutige Identifikationssnummern die automatische Identifikation (Auto-ID) ermöglichen. Dies ist Voraussetzung für ein fehlerfreies und schnelleres Handling der Warenströme entlang der Supply Chain. Hier stehen je nach Anwendungsgebiet sowohl Barcodes als auch RFID-Tags an

  • Transaktionsstandards für den elektronischen Austausch von (Bewegungs) daten (EDI) wie Bestellung, Lieferschein, Rechnung in branchenübergreifenden, standardisierten Nachrichtenformaten. Denn unterschiedliche Datenformate oder gar Medienbrüche führen zu erhöhtem Aufwand und Zeitverlusten.

Nächster Evolutionsschritt im Supply Chain Management: Echtzeitinformationen

In der digitalisierten Geschäftswelt ist es fast schon ein unausgesprochenes Gesetz, dass alles in „Echtzeit“ zu passieren hat. Die Auskunft über Lagerbestände, Ankunftszeiten, Verfügbarkeiten etc. werden immer öfters in Echtzeit erwartet. Die Verarbeitung von Informationen in Echtzeit ist der nächste Evolutionsschritt in der Realisierung von SCM. Kommunikation in Echtzeit verzeiht keine Medienbrüche oder aufwändige Formatkonvertierungen, darum ist es hier noch wichtiger, dass alle Beteiligten einer Wertschöpfungskette dieselbe „Sprache“ sprechen. Dies bedeutet, dass sich alle eines gemeinsamen Standards für die Identifikation und der Kommunikation (Transaktion) bedienen. Doch wie genau entsteht Transparenz in Echtzeit in der Wertschöpfungs- und Lieferkette? Zur exakten Dokumentation und Überwachung von Geschäftsprozessen sind in den meisten Fällen nur vier Informationen notwendig:

  • WAS (welches Objekt)
  • WANN (zu welcher Zeit)
  • WO (an welchem Ort)
  • WARUM (in welchem Geschäftskontext)

Für den Austausch und der Generierung dieser Daten eignet sich der Schnittstellenstandards EPCIS. Im EPCIS-Standard sind diese Informationen in Form einer XML-Struktur mit vorgegebener Syntax spezifiziert. Ein großer Vorteil von EPCIS: Datenfelder und Attribute sind bereits standardisiert; ein abgestimmtes Basisvokabular ermöglicht allen Nutzern sogar weltweit die unmissverständliche Interpretation von EPCIS-Ereignisnachrichten.

Nachhaltiges Supply Chain Management

Zusätzlich zum klassischen Supply Chain Management (SCM) legen Unternehmen zunehmend den Fokus auch auf ein SCM hinsichtlich unterschiedlicher Nachhaltigkeitsaspekte. Was es eigentlich bedeutet, wenn von einem nachhaltigen Supply Chain Management gesprochen wird? Wir haben diesem Thema einen eigenen Beitrag gewidmet, den Sie hier nachlesen können.

 

 

Abbildung: GS1 Germany GmbH

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