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Machine-to-Machine-Kommunikation: mit Retrofit und OPC UA zur vernetzten Produktion

SmartFactoryOWL Lemgo

Die Exkursion zur SmartFactoryOWL zeigte Verantwortlichen aus dem Mittelstand Handlungs- und Lösungsoptionen im Digitalisierungsprozess.

Auf der Exkursion zur SmartFactoryOWL konnten sich Verantwortliche aus dem Mittelstand zu Digitalisierungslösungen in ihren Unternehmen informieren.

Die Vernetzung von Maschinen und die Nutzung ihrer Daten für Produktion, Prozesssteuerung, vorausschauende Wartung, optimale Auslastung und vieles mehr sind vorrangige Themen für die mittelständische Industrie, wenn es um Digitalisierung geht. Um Verantwortliche aus kleinen und mittleren Unternehmen über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren, hat das Kompetenzzentrum eStandards in enger Kooperation mit den Kompetenzzentren Dortmund und Siegen eine Exkursion in die SmartFactoryOWL in Lemgo organisiert.

Die Digitalisierung im Mittelstand ist mehr als nur eine strategische oder ausschließlich technische Herausforderung. Auch scheinbar eng umrissene Themen wie die vernetzte Produktion bedürfen einer ganzheitlichen Betrachtung, damit Unternehmen Entscheidungssicherheit gewinnen. Verantwortliche aus Südwestfalen und Ostwestfalen-Lippe nutzten die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkte der drei Kompetenzzentren zu informieren.

  • Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards macht sich für den Einsatz freier, offener Standards stark, die helfen, den Lock-in-Effekt zu vermeiden und die Hoheit über die eigenen Daten zu behalten.
  • Das Kompetenzzentrum Dortmund beschäftigt sich am Standort Lemgo mit den Themen intelligente Automatisierung und intelligente technische Systeme.
  • Im Kompetenzzentrum Siegen liegt der Tätigkeitsschwerpunkt auf mitarbeiterzentrierten Digitalisierungsprojekten, also beschäftigtenorientierten Digitalisierungs-, Weiterbildungs- und Managementkonzepten.

In einem kurzen Einführungsvortrag schilderte Erich Behrendt vom Kompetenzzentrum eStandards die aktuelle Situation: „Derzeit belasten Kostenexplosionen in der IT den Mittelstand - ohne nennenswerten Produktivitätsgewinn. In Asien ist man da viel weiter, die OPC UA ist dort bereits etabliert. Das bedeutet, dass der Druck im internationalen Markt steigen wird.“

Vorträge zeigen Handlungsoptionen für die Digitalisierung im Mittelstand auf

Im ersten Impulsvortrag berichtete Jan Nicolas Weskamp vom Fraunhofer IOSB-INA über Anwendungsfälle, Mehrwerte und Migrationsstrategien der OPC UA: Sie ermöglicht die einfache Implementierung der Anwendungsfälle

  • Zustandsüberwachung von Maschinen
  • Prozesstransparenz
  • Plug & Work
  • Prozessoptimierung

und kann schrittweise eingeführt werden. Allerdings bedarf es zur endgültigen Etablierung der Zusammenarbeit von Unternehmen bei der Standardisierung.

Im folgenden Vortrag stellte sein Kollege Andrej Friesen sehr anschaulich die Grundprinzipien des Retrofittings analoger Maschinen und exemplarische Prozesse dar. Ergänzend beschrieb er die erforderlichen internen Entscheidungen zur Umsetzung von Retrofit-Lösungen und schilderte erfolgreiche Umsetzungsbeispiele in OWL.

Die Belegschaft im Digitalisierungsprozess spielerisch heranführen

Martin Stein vom Kompetenzzentrum Siegen schließlich erläuterte anhand eines kreativen Umsetzungsprojektes, wie es gelingen kann, Abwehrhaltung und Ängste der Belegschaft bei der Einführung einer Produktionsplanungs- und -steuerungssoftware zu überwinden: Durch die Ergänzung eines Betriebsdatenerfassungs-Terminals um eine Software, die die Mitarbeitenden spielerisch an die richtige Nutzung heranführt und so das Vertrauen an die APS-Software stärkt.

Abschließend stellte Pedro Rodrigues vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund im Rahmen einer ausführlichen Führung die SmartFactoryOWL vor. Hier entwickelt das Fraunhofer IOSB-INA neueste technische Lösungen zu den Arbeitsbereichen:

  • Cybersecurity
  • 3D-Druck
  • Digitale Assistenzsysteme
  • Machine Learning

Ein übergreifender Aspekt der Forschung ist das Ziel, Menschen Entscheidungen abzunehmen und ihnen Informationen zu geben, wann und wo sie gebraucht werden. Erfahrungen und Aufmerksamkeit der Belegschaft werden dadurch jedoch nicht obsolet; sie sind für reibungslose Produktionsprozesse nach wie vor entscheidend.

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Bildquellen: M. Sc. Jan Nicolas Weskamp, Fraunhofer IOSB-INA / M. Sc. Andrej Friesen, Fraunhofer IOSB-INA / Martin Stein, Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen

Autor: Ulrich Hardt

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