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Digitale Technologien in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen

Mobile Werkstatt vor grau-rotem Gebäude

Industrie 4.0-Technologien verändern die Arbeitswelt drastisch. Für eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die eng mit der Industrie zusammenarbeitet, ist diese Situation eine große Herausforderung. Sie bedeutet aber auch eine Chance.

Am 6. Juni 2019 konnten sich rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort ein Bild davon machen, wie die DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar der Gemeindediakonie Mannheim diese Herausforderung bewältigen – am Beispiel eines digitalen Kommissioniersystems. Jürgen Siegler, Geschäftsbereichsleiter Produktion, erklärte die Ziele: „Die Einführung dieses Systems bedeutet nicht nur mehr Arbeitsmöglichkeiten für die Beschäftigten, sondern auch eine Modernisierung unserer Arbeitsweise und eine neue Qualität in der Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben. Es geht um einen ganzheitlichen Ansatz mit Einbindung des ERP-Systems.“ Mit konkreten Beispielen sowie einer Führung durch die Werkstatt wurde die Implementierung digitaler Technologien in der Praxis verständlich und greifbar gemacht.

Standards und digitale Assistenzsysteme

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards ergänzte die Veranstaltung mit dem Vortrag „Ohne Standards keine Vernetzung“ von Patrik Eisenhauer aus dem Co-Working-Space Wuppertal. Er stellte konkrete Umsetzungsbeispiele vor und präsentierte die Unterstützungsmöglichkeiten des Kompetenzzentrum eStandards. Außerdem sensibilisierte er die Zuhörerinnen und Zuhörer für die Integration von Nachhaltigkeitsthemen bei Digitalisierungsaktivitäten.

Die Mobile Offene Werkstatt des Kompetenzzentrums eStandards war mit Demonstratoren ebenfalls vor Ort. Ansgar Rahmacher zeigte dabei Möglichkeiten der digitalen Unterstützung in Produktionsprozessen mit modernen digitalen Techniken wie AR- und VR-Brillen, einem 3D-Drucker sowie einen Roboterarm, der durch eine Blockchain valide und sicher gesteuert wird.

Auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft

Die DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar beschäftigen über 700 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in den Produktionsbereichen von fünf Werkstätten und mehreren Außengruppen in Mannheim und Weinheim. Sie arbeiten seit 50 Jahren unter anderem in den Bereichen Konfektionierung und Co-Packung, Wellpappe, Metallverarbeitung, Holzbearbeitung und Kleinmontage für über 70 Kunden. Ergänzt werden die Werkstätten durch die Berufliche Bildung und einen Förder- und Betreuungsbereich. Mit diesen drei Standbeinen bietet die Gemeindediakonie Mannheim Menschen, die wegen der Art und Schwere ihrer Behinderung nicht oder noch nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein können, die Möglichkeit, einer sinnvollen und wertschöpfenden Tätigkeit nachzugehen. Damit stärkt die Gemeindediakonie Mannheim nicht zuletzt das Selbstvertrauen der Menschen mit Behinderungen und ebnet den Weg für eine inklusive Gesellschaft.

Haben auch Sie Interesse an unserer Mobilen Offenen Werkstatt? Dann kontaktieren Sie uns gerne. Wir kommen mit unseren Demonstratoren für additive Fertigung und Smart-Home-Anwendungen auch in die entlegensten Orte in Deutschland.

 

Copyright: Bo Bäckström

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