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Dank Datenanalyse Kundenbedürfnisse besser kennen

Smart Data

+++11 Pilotunternehmen testen in einem Ringvergleich Smart Data Standards für das Digital Office im verarbeitendem Gewerbe+++Handlungsfelder sind die Bereiche Innovation, Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb.+++

Rund 80 Prozent des heutigen Datenwachstums betrifft unstrukturierte Daten im Internet. Hinzu kommen umfangreiche Business-Datenbanken sowie Daten, die im Unternehmen selbst erzeugt werden, wie Maschinendaten, technische Informationen oder Marktanalysen.

Der größte Datenschatz der Menschheitsgeschichte ist heute problemlos nutzbar. Aber wie und mit welchen digitalen Standards kann man automatisiert im Big-Data-Heuhaufen die Smart-Data-Nadel finden, um schlauere Entscheidungen im Unternehmen zu treffen? Studien gehen davon aus, dass nur ein Prozent der Big-Data-Bestände ausgewertet wird. Doch nur Dank Datenanalyse lernen wir die Kundenbedürfnisse besser kennen.

Standardisierte Werkzeuge für das digitale Büro

Im verarbeitenden Gewerbe ist die Umfeld-Beobachtung zunehmend wichtig, weil das Projektgeschäft inzwischen einen wesentlichen Umsatzanteil ausmacht und Märkte disruptiver werden. Ein starkes Einzugsgebiet für das verarbeitende Gewerbe befindet sich beispielsweise in der Region Hagen, Südwestfalen. Hier startete das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards ein Pilotprojekt mit 11 mittelständischen Unternehmen. Ziel ist es, über einen offenen Ringvergleich eingesetzte eStandards für den Umgang mit Daten im digitalen Büro (Digital Office) zu identifizieren, zu testen und nachhaltig anzuwenden.  Folgende eStandards-Werkzeugbereiche kommen zur Anwendung:

  • eStandard-Tools, die dem Unternehmen unternehmens-externe, unstrukturierte digitale Daten standardisiert zur Verfügung stellen (z.B. Software-Werkzeuge)
  • eStandard-Tools, die dabei unterstützen, diese Daten standardisiert und nachhaltig zu analysieren, zu visualisieren, selbst Lernprozesse zu vollziehen oder Menschen dabei zu unterstützen (Künstliche Intelligenz, Business Intelligenz) und offene Schnittstellen zu anderen Datensilos einbringen (z.B. Software-Werkzeuge)
  • Offene Methoden-Werkzeuge der Geschäftsprozess-Standards, um standardisierte Abläufe in Unternehmen zu etablieren, zu digitalisieren, die tatsächlich schlauere Entscheidungen in Wert setzen – bis hin zur Identifizierung neuer Geschäftsmodelle.

Handlungsfelder für die digitale Transformation

Die offenen eStandards des Ringvergleichs sollen sich auf die folgenden unternehmerischen Handlungsfelder und Fragestellungen der digitalen Transformation des Unternehmens konzentrieren:

  • Innovation: Wie finden wir kreativ Daten und Markttrends für das Ideen-Management?
  • Produktentwicklung: Welche (neuen) Anforderungen haben Kunden an unsere Produkte, die sich aus digitalen Daten standardisiert herauslesen lassen?
  • Marketing: Was zeigen uns die digitalen Daten zur Customer Journey unserer Kunden und welchen Markenbotschaften entwickeln wir daraus?
  • Vertrieb: Wie kommen wir digital und standardisiert an konkrete Neukunden-Daten?

Aus den drei eStandards-Werkzeugbereichen sowie den vier unternehmerischen Handlungsfeldern ergeben sich (3x4) 12 Umsetzungsbereiche. Am aktuellen Ringvergleich nehmen 11 produzierende mittelständische Unternehmen aus den verschiedensten Branchen teil. Mithilfe von Open-Source-Datencockpits und offenen Testsystemen erhalten sie die Werkzeuge, entsprechend ihrer individuellen Aufgabenstellungen und das Ziel, frei verfügbare Daten strukturiert zu nutzen. Der besondere Reiz des Ringvergleichs: Jedes der 11 teilnehmenden Unternehmen erhält in verdichteter Form die Ergebnisse der Kollegenfirmen und kann daraus zusätzliche Anregungen für weitere Eigenaktivitäten gewinnen.

Von ersten Erkenntnissen berichtet Tobias Höh, Vertrieb der THIELE GmbH & Co. KG, einem Hersteller von Rundstahlketten und Schmiedeteilen aus Iserlohn:
„Wir wollen mehr Erfolg in der Kundenakquise, eine bessere Marktdurchdringung und ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden. Als die ersten Ergebnisse vorlagen, war ich überrascht, dass das überhaupt geht und fand es schon mal interessant. Dann kamen die ersten echten Aha-Erlebnisse, zum Beispiel als wir beim Monitoring unserer Website feststellten, dass sich 80 Prozent der Besucher für die offenen Stellen interessieren. Im Moment sind wir dabei, die besten Suchbegriffe zu analysieren, damit die richtigen Leute uns im Netz auch finden.“

Autoren: Peter Vieregge, Ulrich Hardt

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