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Bis heute mit Stammdaten die Rohre fest im Griff und was noch?

MEFA eShop

MEFA eShop im Jahr 2019: https://mefa-eshop.de/

Wie ging es nach dem Projekt "Optimierung der Stammdaten-Ablaufprozesse mit Ausbau des ERP-Systems" bei MEFA mit der Digitalisierung weiter? Wir haben nachgefragt.

Die MEFA Befestigungs- und Montagesystem GmbH entwickelt, fertigt und vertreibt seit 1949 Rohrmontagesysteme für die Bereiche Sanitär, Heizungsbau, Klima- und Lüftungstechnik sowie den Anlagenbau. Das Lieferprogramm umfasst neben allen Komponenten zur Rohrmontage auch Dienstleistungen für Planung, Vormontage und Baustellenlogistik. In der Befestigungsbranche zählt MEFA zu den wichtigsten fünf Unternehmen in Deutschland.

Optimierung der Stammdaten-Ablaufprozesse mit Ausbau des ERP-Systems

Im Rahmen eines PROZEUS-Praxisprojekt hat das Unternehmen in den Jahren 2006/2007 seine Stammdaten-Ablaufprozesse optimiert und das ERP-System ausgebaut. Am Ende des Projektes sollte ein funktionierendes, zweisprachiges eShop-System stehen, das es Kunden ermöglicht, rund um die Uhr zu bestellen. Damit sollten zum einen Kundengruppen erschlossen werden, die mit den bisherigen Vertriebskanälen nicht erreicht werden konnten; und dies ohne zusätzlichen personellen Aufwand. Zum anderen sollten auch Abläufe außerhalb des eShop-Systems optimiert werden, da über die eingerichteten Schnittstellen auch andere externe Daten bei geringeren Durchlaufzeiten eingelesen werden können (z.B. die Bestellung der Auslandsniederlassungen, die über keine Anbindung an das ERP verfügen).

Durch die zentrale Pflege und die standardisierte Artikelerfassung (Erfassungsrichtlinie) konnte die Qualität der Daten erheblich verbessert werden. Die Erfassung wurde zudem sicherer und einfacher. Zudem gewährleistet eine kontinuierliche Pflege der Daten im ERP-System die zeitnahe Bereitstellung stets aktueller Produktinformationen. Die Klassifizierung der Daten nach ECLASS-Standard ermöglichte es dem Unternehmen, die aufbereiteten Daten ganz einfach auf unterschiedliche Internetplattformen zu stellen. Dies eröffnete den Zugang zu weiteren Kunden und Marktsegmenten. Weitere Vorteile ergaben sich für die Kommunikation mit den Lieferaten (eProcurement). So konnten über den elektronischen Austausch von Daten (EDI) in standardisierten Nachrichtenformaten und Katalogaustaischformaten (DATANORM, BMEcat), die Artikelstammdaten einfacher in die ERP-Systeme der Kunden integriert werden. Dies brachte wesentliche Erleichterungen bei der Auftragsabwicklung. Lesen Sie mehr im vollständigen MEFA-Projektbericht.

Wie ging es bei der MEFA Befestigungs- und Montagesysteme GmbH in Sachen Digitalisierung weiter?

Die MEFA Befestigungs- und Montagesysteme GmbH befindet sich heute auf einem relativ hohen Digitalisierungs-Niveau. Die in 2006 gesetzten Ziele wie Nutzung von BMEcat, Aufbau eines eShops mit Datenübernahme in ERP, die Einführung der GTIN sowie von DATANORM (4.0) konnten umgesetzt werden. Das nach 2006 eingeführte und permanent ausgebaute CRM-System ist Basis für das Berichtswesen des Vertriebs, dient aber auch dem Bereich „Marktforschung Bau“ als Arbeitsplattform. Das Marketing verwaltet seine Partner (Agenturen, Messebauer etc.) sowie Mailingaktivitäten über das Customer Relationship Management. Artikelstammdaten (kataloggeführt) werden über das PIM (Product Information Management-System) und Kundenstammdaten über die ERP- und CRM-Systeme verwaltet und können so für verschiedene Prozesse herangezogen werden. Vorprodukt- (Lieferanten-) und Personalstammdaten werden teilweise über das ERP verwaltet. Die digitale Erfassung erleichtert den zentralen Zugriff und die Weitergabe; Auswertungen können zeitnah und prozessbezogen ausgegeben werden.

Noch ist die Digitalisierung im Unternehmen aber nicht abgeschlossen: Eine Reihe von Prozessen läuft noch manuell oder erst teilautomatisiert, wichtige Schnittstellen wie OCI (Open Catalog Interface) und IDS-Connect können bisher nicht angeboten werden. Es gibt bei MEFA nach wie vor zu viele Datenquellen; ein MAM/DAM (Media-Asset-Management/Digital-Asset-Management) auch mit Zugriff für Tochterunternehmen existiert noch nicht.

Dem wird in 2018 entgegengewirkt: Für dieses Jahr ist die Implementierung eines neuen PIM mit MAM/DAM und (neuem) eShop vorgesehen, genauso wie der Einstieg in das Thema BIM (Building Information Modeling). Das Thema Stammdatenmanagement wird bei diesen Vorhaben weiterhin eine Rolle spielen, da punktuell immer neue Anforderungen an das Unternehmen herangetragen werden. Jedoch stellt MEFA dabei fest, dass im Baunebengewerbe hinsichtlich der Austauschformate insgesamt ein gewisser Stillstand herrscht.

Konnten wir Sie für Ihr eigenes Digitalisierungsvorhaben inspirieren?

Wir freuend uns auf Ihre Projektidee: Klaus Kaufmann, kaufmannkompetenzzentrum-estandardsdigital oder 0221 94714-415.

 

Autor: Tobias Woff

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