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Best Practice Digitalisierung: wie machen es andere? – Pilotprojekte gestartet

Best Practice Digitalisierung

Pilotprojekte zeigen wie sie sich mithilfe von Standards digital fit für die Zukunft machen

Eiweiß in Flaschen in den Handel bringen, standardisierte Wartungsprotokolle für Kleinkläranlagen erstellen, nachhaltige Rucksäcke produzieren, sichere Verpackungen für Lebensmittel zurückverfolgen: Das sind nur einige Beispiele von Digitalisierungsprojekten, die seit Anfang des Jahres gestartet sind.

Mit dabei: Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards. Allen Projekten gemeinsam ist: Die Unternehmen setzen auf eStandards. Gemeint sind damit all diejenigen Standards, die eine Rolle bei der Digitalisierung spielen. Das reicht von Barcodes, um Warenströme digital erfassen zu können bis hin zu Schnittstellenstandards um Energiemanagementdaten auszutauschen. Die Unternehmen machen sich das Leben mit Standards einfacher (weil sie das Rad nicht neu erfinden) und unabhängiger (weil mehr als nur einen Geschäftspartner gibt, der die gleiche Sprache spricht).

Digital sichere Wasser- und Gasversorgung

Pilotunternehmen: Düker GmbH, Spezialist Gießerei und Wasserversorgung seit dem 15. Jahrhundert aus Laufach im Spessart, www.dueker.de

Herausforderung: Düker muss die Qualität von sicherheitsrelevanten Produkten, zum Beispiel Armaturen für Gase, engmaschig überwachen. Zum einen müssen diese weltweit zurückverfolgbar sein, zum anderen müssen die verwendeten Prüfmittel protokolliert werden.

Ziel: Mit weltweit eindeutigen Artikelnummern und Seriennummern sollen die einzelnen Chargen der Produkte identifiziert werden. Auch die Prüfmittel, wie Drehmomentmesser, sollen eindeutig identifiziert und den Produkten zugeordnet werden.

Digitale Tourenplanung für Handwerker

Pilotunternehmen: Tischlerei Ernst, Tischler für anspruchsvolles Holzdesign aus Hagen, http://www.tischlerei-ernst.de

Herausforderung: Momentan plant die Tischlerei Ernst die Touren für Handwerker und Fahrer anhand von Google Maps und Excel-Tabellen. Dieser Vorgang ist sehr zeitintensiv und an die Erfahrung der Disponenten gebunden. Die kontinuierliche Datensicherung ist sehr zeitaufwendig.

Ziel: Die Tischlerei möchte ein auf Open-Source-Basis standardisiertes Tourenplanungsprogramm einsetzen und für die eigenen Zwecke anpassen. Dieses kann dann von zahlreichen kleineren Unternehmen mit derselben Problemlage genutzt werden.

Digital Upcycling

Pilotunternehmen: Fond of GmbH, Hersteller von Rucksäcken und Taschen aus Köln, http://www.fondofbags.com/

Herausforderung: Das Unternehmen sucht eine Lösung, um die Nutzung von Rucksäcken zu verlängern oder die verwendeten Rohstoffe nochmal neu zu nutzen.

Ziel: Fond of möchte die Lebenszeit von Rucksäcken oder den genutzten Rohstoffen verlängern. Dabei soll speziell auf digitale Lösungen und eStandards zurückgegriffen werden. Fond of will dazu ein Circular Economy Geschäftsmodell entwickeln, welches dem Kunden einen zusätzlichen Mehrwert bietet und somit die Kundenbindung und -kommunikation stärkt.

Digitale Wasserwirtschaft

Pilotunternehmen: Korfmann GmbH, Spezialist für Abwassertechnik und Entsorgung aus Hattingen, www.korfmann-gmbh.de

Herausforderung: Die Anforderungen der unteren Wasseraufsichtsbehörden steigen, die Wasserwirtschaft wird digital. Unternehmen der Branche sind künftig verpflichtet, standardisierte digitale Wartungsprotokolle zu erstellen und zu übermitteln.

Ziel: Korfmann möchte zusammen mit dem Kompetenzzentrum eStandards einen standardisierten Referenzprozess definieren, einschließlich aller Anforderungen an Stammdaten. Dazu setzt das Unternehmen auf offene, freie Standards.

Lebensmittelsicherheit 4.0

Pilotunternehmen: Maag GmbH, Hersteller von Lebensmittel-Verpackungsfolien aus Iserlohn im Sauerland, http://www.maag.de/

Herausforderung: Wer Verpackungen für Nahrung herstellt, steht genauso wie die Lebensmittelhersteller für die Sicherheit der Ware. Verbraucherschutz ist oberste Prämisse. Verpackungen müssen zurückverfolgt werden können, um kontaminierte Chargen zügig zu identifizieren und aus den Regalen des Handels herausholen zu können.

Ziel: Mit Umsetzung des Projektes ist Maag in der Lage, Rückverfolgbarkeit sicherzustellen. Die hierfür notwendigen Informationen sollen auf elektronischem Weg über Standardformate an die Kunden übermitteln werden.

Digital in die Regale des Handels

Pilotunternehmen: Pumperlgsund GmbH, Hersteller von Bio-Eiweiß aus München, https://www.pumperlgsund.info

Herausforderung: Bio-Eiweiß in Flaschen hat das Start-up Pumperlgsund in der „Höhle der Löwen“ berühmt gemacht. Seitdem reißen sich Händler um das innovative Produkt. Für Pumperlgsund eine Riesen-Chance, die mit Herausforderungen verknüpft ist. Denn dafür brauchen die Produkte und Paletten standardisierte Artikel- und Sendungsnummern und Barcodes, Lieferungen müssen elektronisch avisiert werden.

Ziel: Pumperlgsund möchte Versandeinheiten nach dem Standard des Lebensmitteleinzelhandels identifizieren und kennzeichnen, um neben dem Web-Shop einen neuen Vertriebsweg zu erschließen.

Autor: Steffi Kroll

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