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Ein Zwischenfazit: Die IT von Planted wird grün

Das Team von Planted beim Einpflanzer neuer Bäume

Ganzheitlich nachhaltig – geht das? Das Start-up Planted ist davon überzeugt und möchte den Umweltaspekt in jedem Unternehmensbereich mitdenken. Auch in Sachen IT. Die erste Bestandsaufnahme zeigt: Gar nicht mal so schlecht, aber da geht noch was! Viele Softwareanbieter haben ehrgeizige Ziele in Sachen CO2-Neutralität. Bei anderen scheint das Thema noch nicht angekommen zu sein.

Beim Blick auf die Nachhaltigkeit der eigenen Geschäftspraktiken, wird bei vielen Unternehmen der Fokus auf die Lieferkette gerichtet. Dass diese Reflexion auch ohne physische Materialströme und Produkte, sondern für Dienstleistungen möglich ist, zeigt Planted.  Das junge Unternehmen aus Köln bietet seinen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zur transparenten und verlässlichen CO2-Kompensation im Monats-Abo. Zur ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens gehört nicht nur das innovative Geschäftsmodell, sondern auch das Augenmerk auf Nachhaltigkeit bei internen Prozessen. Dazu zählt auch die verwendete Hard- und Software – und genau diese soll nun auf den Prüfstand.

Seit Mai 2021 läuft das Praxisprojekt vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards und Planted bereits. Es geht der Frage nach, wie die von Planted genutzten Lösungen im Hard- und Softwarebereich abschneiden. Nach ersten Erfolgen im Praxisprojekt ist es an der Zeit für ein Zwischenfazit, welches einen Blick auf die Fortschritte und weiteren Herausforderungen wirft.

Der erste Schritt: Potenziale identifizieren

Zu Beginn des Praxisprojektes ging es zunächst darum, mit der Hilfe des Status Quo Optimierungspotenziale zu finden. Der erste Schritt war also: Überblick verschaffen. Welche Geräte werden benutzt? Welche Software kommt zum Einsatz? Die Auflistung der folgenden Produkt- und Dienstleistungskategorien als Orientierungsrahmen stand als Resultat der Untersuchung:

  • CRM-Systeme
  • Software für Automatisierung
  • Zahlungsdienstleister

Im Rahmen des Praxisprojektes startete das Team des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums eStandards dann eine umfassende Recherche zum CO2-Ausstoß und den Nachhaltigkeitszielen sowie zur tatsächlichen Umsetzung bei den Dienstleistern der genutzten Lösungen innerhalb dieser Kategorien. Sofern die Angaben nicht öffentlich zugänglich waren, wurde die direkte Kontaktaufnahme mit den Anbietern als Alternative verfolgt, um ein möglichst breites Informationsbild zu erhalten.

Immer mehr Anbieter springen auf den Nachhaltigkeitszug auf

Das Resultat der Recherche war durchaus positiv, wenn auch abwechslungsreich. Viele Anbieter haben sich nicht nur hohe Ziele gesteckt, sondern diese auch konkret umgesetzt und Tatsachen geschaffen. So ist zum Beispiel die Design-Plattform Canva von der Organisation Climate Active als CO2-neutral zertifiziert. Der Zahlungsdienstleister Stripe investiert vor allem in Projekte, die der Atmosphäre CO2 entziehen und haben hierfür umfassende personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt.

Auch die Big Player wie Google und Facebook, an denen wohl kaum ein Unternehmen vorbeikommt, setzen auf erneuerbare Energien und CO2-Neutralität. Der öffentliche Druck und das besondere Maß an Verantwortung sind bei den großen Anbietern ausgeprägter als bei anderen Unternehmen, dennoch ist der Trend natürlich positiv. Insgesamt zeigen Produkte und Dienstleistungen, die bei Planted zum Einsatz kommen, bereits gute Ergebnisse. Auf der Schattenseite ist bisher aber auch zu nennen, dass einige einzelne Softwareanbieter das Thema Nachhaltigkeit noch nicht für sich erkannt haben.

Ein Mangel an Transparenz und Informationen ist bisher stellenweise problematisch

Als Herausforderung zeigte sich dabei, dass Angaben zu verwendeten Servern oder Anbietern von Vorleistungen und deren CO2-Bilanz nicht gemacht werden. Insbesondere in Sachen Rechenzentren besteht großes Potenzial bei der Energieeffizienz. Ohne verfügbare und verlässliche Informationen ist die korrekte CO2-Bewertung daher praktisch unmöglich und somit bisher eine größere Baustelle im Praxisprojekt.

Die Recherche zeigte des Weiteren, dass häufig nicht ganz klar ist, wie benannte Ziele seitens der Anbieter konkret umgesetzt werden und ob diese die gesamte Wertschöpfungskette betreffen. Es wäre hilfreich, wenn die Unternehmen hier klarer angeben würden, welche Unternehmensbereiche und Schritte der Wertschöpfungskette in die Bewertung und die Erreichung der Ziele mit einfließen. Auch hier zeigte das Praxisprojekt, dass Planted noch nicht alle benötigten Informationen besitzt.

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Fazit und Ausblick auf die weiteren Projektschritte

Planted nutzt in vielen Bereichen bereits Software, die CO2-neutral ist oder dieses Thema konkret angeht. Allerdings ist dies nicht bei allen der Fall und zum Teil sind konkrete Angaben über Umsetzungspläne schwer zu finden. Natürlich möchten sich Unternehmen positiv darstellen, jedoch wäre etwas mehr Transparenz auch in den digitalen Wertschöpfungsketten für Unternehmen wie Planted wünschenswert.

Im nächsten Schritt des gemeinsamen Praxisprojektes vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards und Planted geht es um die Identifizierung von Alternativen und Wechselmöglichkeiten, um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden und die gesteckten Ziele zu erreichen. Außerdem steht noch ein Expert:innen-Interview an, bei dem das Team von Planted weitere wertvolle Informationen zum Thema Green IT erhalten und auch über Umsetzungsmöglichkeiten in Bezug auf Hardware informiert wird.

 

Autor: Felix Schumacher

Copyright: Dennis Oellig (https://everydayproductions.de/) 

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