Mit engpassorientierter Fertigung zum Erfolg
Wenn die Auftragslage zu gut ist
Jan Schriever hat sich intensiv mit der Theory of Constraints (TOC), zu deutsch: Engpasstheorie, beschäftigt. Der Grund dafür: Die Auftragslage war vor zwei Jahren so gut, dass die Schraubenproduktion an ihre Grenzen stieß. Die Folgen waren gravierend:
- Lieferrückstände
- eingeschränkte Lieferfähigkeit
- zu hohe Durchlaufzeiten/Umlaufbestände
- lange Warteschlangen vor Maschinen
- Verfügbarkeitsprobleme, trotz hoher Lagerbestände
- häufige Prioritätswechsel bei den Aufträgen
- Zusammenfassung verschiedener Aufträge zur Rüstoptimierung
- ein Gefühl von ständiger Überlastung in der ganzen Firma
Mit digitalen Kennzahlen und Standards aus der Krise
Bei einer Betrachtung von Kennzahlen aus der digitalen Betriebsdatenerfassung und einer Analyse der Gesamtanlageneffektivität zu Stückzahlen, Qualität und Nutzungsgrad wurde der Engpass im Betrieb identifiziert: Die Rüstzeiten waren viel zu lang. Mit diesen Kennzahlen und einer Schnittstelle zu einer „Simple Planning“-Software schafften es Jan Schriever und seine Belegschaft, entscheidende Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten und standardisiert umzusetzen:
- neue Art der Disposition mit "Simple Planning"
- neue Produktions-/Prozessteuerung
- Auftragspriorisierung durch Software anhand aktueller Zahlen
Bei so gravierenden Veränderungen innerbetrieblicher Prozesse ist es natürlich entscheidend, dass auch die Belegschaft mitzieht. Jan Schirever und seine Führungsmannschaft wendeten deshalb viel Zeit für persönliche Gespräche auf. So gelang es ihnen, bis auf ganz wenige Ausnahmen, alle Mitarbeiter von der Sinnhaftigkeit dieser Schritte zu überzeugen – die Notwendigkeit war ohnehin allen klar.
Veränderungen lohnen sich
Die beschriebenen Maßnahmen hatten wesentliche positive Auswirkungen auf Produktivität und Liefertermintreue sowie auf die Reduzierung von Überstunden, Rückständen und Rüstvorgängen. Außerdem wurde die Produktion durch die Verringerung der Durchlaufzeiten wieder wesentlich flexibler, und die Lagerbestände konnten optimiert werden. Das Wichtigste: Die Kunden waren wieder zufrieden.
Die TOC auf der Basis digitaler Kennzahlen und Standards wird bei Schriever nun als Managementsystem in der Produktion und im Vertrieb genutzt.
Einen Eindruck von unserer Veranstaltung vermittelt Ihnen dieser zweiminütige Videoclip.
Autor: Ulrich Hardt
Copyright: Nico Piepenstock