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Rückblick: „Digitalisierung meistern – Zukunft braucht starke Partner"

Starke Partner

Schon zum zweiten Mal fanden sich drei starke Partner, die Bundesagentur für Arbeit und die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren Digital in NRW sowie eStandards, zusammen, um im sehr gut frequentierten Online-Seminar „Digitalisierung meistern – Zukunft braucht starke Partner“ mittelständische Unternehmen über Unterstützungsangebote zu informieren. Highlight diesmal: der Erfahrungsbericht von Jürgen Mosbach, Chef von Quick-Line. Er hatte an der ersten Veranstaltung teilgenommen und mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards im Anschluss direkt ein Praxisprojekt durchgeführt.

Den Aufschlag machten Stefanie Pörschke und Dragana Mack von der Bundesagentur für Arbeit. Sie stellten kurz und knapp finanzielle Fördermöglichkeiten für Unternehmen vor. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt Praktika bis zu sechs Wochen, es gibt unter bestimmten Bedingungen Gehaltszuschüsse bei der Einstellung und Zuschüsse bei der Fort- und Weiterbildung. So bestehe bei kleinen Unternehmen sogar die Möglichkeit, die gesamten Kosten einer Qualifikation zu übernehmen. Gerade diese besonderen Zeiten eigneten sich dazu, sich weiterzubilden. Es gäbe aber auch zahlreiche Fortbildungen, die am Abend und am Wochenende, vor allem derzeit auch online, stattfänden. Voraussetzung: Die Angebote sind AZAV zertifiziert. Die gute Nachricht: Es können auch mehrere Fortbildungen gefördert werden. Insgesamt gilt das Angebot nur für Mitarbeiter eines Unternehmens und nicht für Geschäftsführer. Anfragen werden gerne angenommen!

„Wir helfen Ihnen, die Anforderungen an einen Job und den Mitarbeiter passend zu machen.“

Stefanie Wagener vom Jobcenter Köln stellte im Anschluss Förderangebote vor, die vor allem die Einstellung von neuen Mitarbeitern unterstützen. Hier gibt es unterschiedliche Modelle: zum Beispiel der Eingliederungszuschuss (EGZ), bei dem ein Jahr bis zu 50 Prozent bezuschusst werden können, für ältere und schwerbehinderte Mitarbeiter gibt es noch weitere Möglichkeiten. Bei der Eingliederung von Langzeitarbeitslosen herrschen noch bessere Förderungen; sie können bis zu zwei Jahren mit bis zu 75 Prozent unterstützt werden. Bei der Teilhabe am Arbeitsmarkt werden Unternehmen bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen, die schon seit mindestens fünf Jahren im Leistungsbezug sind, sogar bis zu fünf Jahren bis zu zwei Jahren hundertprozentig gefördert. Außerdem erhalten die neuen Mitarbeiter ein kostenloses Coaching und auch weitere Qualifizierungen. „Das bedeutet, auch wenn ein Bewerber eventuell nicht alle geforderten Skills mitbringt, aber im Grunde passt, unterstützen wir Sie finanziell, aber auch bei Fortbildungen, wenn Sie ihn trotzdem einstellen“, so Wagener. „Melden Sie sich bei uns. Wir zeigen Ihnen Chancen auf, wie es mit der Einstellung klappen kann!“

Zwei Kompetenzzentren stellen sich vor

Im Anschluss stellten Marie Lindemann, Leiterin des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Digital in NRW, und Bettina Bartz, Geschäftsstellenleiterin des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums eStandards, die Arbeit der 26 bundesweit agierenden Kompetenzzentren vor sowie die Schwerpunkte des jeweiligen eigenen Kompetenzzentrums. Die Angebote an mittelständische Unternehmen erstrecken sich von zahlreichen, derzeit virtuellen, Veranstaltungen, über telefonische Sprechstunden, bis zu Unternehmensbesuchen und der Durchführung von Praxisprojekten – alles immer kostenfrei und anbieterneutral. „Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie Fragen herumtreiben, wie: Was hat mein Unternehmen von der Digitalisierung? Wie sieht ein neues Geschäftsmodell für mein Unternehmen aus? Oder: Welche Standards setze ich für elektronische Rechnungen ein? Wir beantworten diese gerne!“, so Bettina Bartz.

So sieht die Praxis aus: ein Unternehmer berichtet

Dass dies stimmt und wie eine Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum eStandards ist, darüber erzählte im Anschluss Jürgen Mosbach, Geschäftsführer von Quick-Line. Er hatte bei der Premiere dieses Veranstaltungsformats teilgenommen. Allerdings war die Digitalisierung schon länger ein Thema für ihn. Er bekam nur nicht den richtigen Anpack dazu, sie auch wirklich anzugehen. Sein Logistikunternehmen ist schon seit 35 Jahren am Markt und der Geschäftsalltag ist von vielen Medienbrüchen geprägt, da viele Prozesse noch auf dem Papier stattfinden. Die größte Hemmschwelle für Mosbach war, dass er keine Ahnung davon hatte, wie er die Digitalisierung angehen sollte. „Das Seminar im September brachte den Stein aber dann endgültig ins Rollen und ich nahm Kontakt mit dem Kompetenzzentrum auf“, so Mosbach. Und dann ging alles sehr schnell. Schon Ende September war der Digitalisierungsexperte des Kompetenzzentrums vor Ort auf einen Unternehmensbesuch. Die anzugehenden Themen wurden besprochen und ein Projektplan erstellt. „Im Oktober ging es dann wirklich los“. Vor Ort und in Online-Terminen wurde ein Pflichten- und Lastenheft erstellt. Das Ziel: einen passenden ERP-Anbieter zu finden. Nach einem umfassenden Screening des Marktes, wählte Mosbach dann das passende System aus. Im April sollen dann die Implementierung und Anpassung abgeschlossen sein, so dass es an den Start geht.

Mosbach bekam aber nicht nur vom Kompetenzzentrum Unterstützung, sondern nutzte auch schon den Arbeitgeber-Service des Jobcenters. Er konnte so auf Infotagen, die dem Kennenlernen zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden dienen, den Bewerberkreis auf ausgeschriebene Stellen stark erweitern. Denn Fachkräfte im Transportwesen sind derzeit schwer zu bekommen. Auch mit der ARGE hat er gute Erfahrungen und findet die unterschiedlichen Förder-Modelle, insbesondere in seiner Branche sehr sinnvoll.

 

Wichtige Fragen beantwortet

Der Ausflug in die Praxis inspirierte die Teilnehmenden zu zahlreichen Fragen am Ende der Veranstaltungen. Die drei Wichtigsten vorgestellt:

  • Ist die Höhe der Förderung von der Agentur für Arbeit im Vorfeld bekannt? Ja.
  • Werden nur die Fortbildungen für neue Digitalisierungsprozesse gefördert oder auch die angeschafften Tools? Nur die Fortbildungen. Es gibt allerdings mittlerweile auch die Möglichkeit, sich Hard- und Software über das Programm des Bundeswirtschaftsministeriums „Digital Jetzt“ fördern zu lassen.
  • Gelten alle Angebote auch für gemeinnützige Organisationen? Ja, da gibt es keinen Unterschied; das gilt für die Angebote der Bundesagentur für Arbeit und die Kompetenzzentren.

Wir übernehmen keine Gewähr für die Angaben von anderen Partnern in diesem Artikel. Bitte erkundigen Sie sich individuell über das Angebot.

Autorin: Jana Behr

Copyright: Dragon Images/Adobe Stock

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