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Pressemitteilung

Zum Weltumwelttag: 15 Handlungsempfehlungen, wie mittelständische Unternehmen nachhaltig digitalisieren

► 15 Handlungsempfehlungen für mehr Nachhaltigkeit in kleinen und mittelständischen Unternehmen

► Fünf Handlungsfelder: die Senkung von Treibhausgas-Emissionen, die Optimierung des Energie-Managements, Produkt-Design und Produktlebenszyklus, die Lieferkette und die IT-Ausstattung

► KMU formulieren Wünsche an Multiplikatoren und Politik

Köln, 02. Juni 2022. Passend zum Weltumwelttag bringt das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards einen Leitfaden mit 15 Handlungsempfehlungen zu mehr Nachhaltigkeit im Mittelstand heraus. Dort erhalten kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) nicht nur Tipps zum nachhaltigen Digitalisieren, sondern auch zu anderen Geschäftsfeldern. Die Tipps sind das Ergebnis einer qualitativen Befragung unter KMU und wurden in einer Infografik übersichtlich zusammengefasst.

So gaben die Befragten der mittelständischen Unternehmen unter anderem Auskunft darüber, wie Nachhaltigkeit in den einzelnen Unternehmen, zum einen in der Digitalisierung, zum anderen auch in weiteren Geschäftsbereichen schon heute umgesetzt und gelebt wird. Daraus hat das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards die 15 Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Fünf Handlungsfelder

Fünf übergeordnete Handlungsfelder wurden erfasst: die Senkung von Treibhausgas-Emissionen, die Optimierung des Energie-Managements, Produkt-Design und Produktlebenszyklus, die Lieferkette und die IT-Ausstattung.

Im ersten Feld der Treibhausgas-Reduzierung empfehlen die befragten KMU zum Beispiel den Einsatz von Tools zur CO2-Bilanzierung, wie zum Beispiel das kostenlose ecocockpit. Dabei sollten, wo möglich, die Emissionen reduziert werden und die verbleibenden Emissionen kompensiert werden. Vor allem sollte der Augenmerk auf Vertriebswege oder Lieferungen gelegt werden, zum Beispiel mit Hilfe von CO2-neutralen oder -effizienten Fahrzeugen wie Lastenräder und E-Autos und deren Nutzung mit einem Flotten-Management-Tool. Job-Tickets, eine gute Radfahr-Infrastruktur sind weitere Ideen, die Emissionen zu senken.

Optimierung des Energie-Managements

Bei der Optimierung des Energie-Managements empfehlen die mittelständischen Ansprechpartner, echten Ökostrom zu nutzen, bei denen die Gewinne in den Ausbau erneuerbarer Energien reinvestiert werden. Hinzukommt der Ratschlag, mittels Smart-Metering Heizungen, Kühlungen, Fenster usw. zu überwachen und gegebenenfalls den Verbrauch zu optimieren. Tipp: IHKs bieten oftmals kostenlose Energieberatungen an.

Die Basis für Kreislaufwirtschaft: Produktdesign und den Produktlebenszyklus

Was oftmals noch vergessen wird, ist, dass im Zuge der Kreislaufwirtschaft neben der Qualität von Produkten auch das Produktdesign von Anfang an eine Rolle spielt. Insbesondere Modularität und Reparierbarkeit verlängern den Produktlebenszyklus und machen das Produkt ready für die Circular Economy. Außerdem wird nicht nur im Zuge der Gesetzgebung ab 2023 das Thema Mehrweg eine immer größere Rolle spielen. Einige der befragten Unternehmen entwickeln sogar eigene Mehrweg-Modelle für ihre Bedürfnisse.

Ähnlich verhält es sich mit der Lieferkette. 2023 kommt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und auch mittelständische Unternehmen sind mit einigen Anforderungen betroffen. Mit einem erweiterten Einkaufs-Dashboard oder einem Lieferketten-Transparenz-Tool behalten diese den Überblick über das Nachhaltigkeitsverhalten ihrer Lieferanten.

Nachhaltige IT-Ausstattung

Nicht zuletzt können Unternehmen auch in punkto IT-Infrastruktur nachhaltig agieren, wie zum Beispiel mit Refurbished IT, also wiederaufgewertete Geräte, einsetzen. Cloud- und ERP-Lösungen sorgen für weniger Papierverbrauch. Auch bei der Informationssuche im Web kann eine nachhaltige Alternative wie Ecosia unterstützen.

Wünsche an Multiplikatoren und Politik

Zusätzlich zu den Handlungsempfehlungen gab es von den befragten Unternehmen in den Interviews Wünsche und Anregungen an Akteure, wie Multiplikatoren, zum Beispiel Verbände oder IHKs, und die Politik. So fühlten sich die Befragten manchmal von der Informationsflut überfordert und bemängelten, dass das Herausfiltern relevanter Informationen immer schwieriger wird. Die Bitte: Bei der Kommunikation immer kundenzentriert zu überprüfen, ob ein Mehrwert für den Empfänger entsteht. Von Interesse seien vor allem zielgerichtete, branchenspezifische Best Practices.

Der größte Wunsch an die Politik war, überall einen schnellen Internetzugang sicherzustellen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit würden Anreize laut der Befragten von Vorteil sein. Vor allem sollten Investitionen in diese Richtung nicht zu wirtschaftlichen Nachteilen führen.

Wichtig: Sich zur Nachhaltigkeit auf dem Laufenden halten

Für an der Nachhaltigkeit interessierte mittelständische Unternehmen gibt es übrigens zahlreiche Informationsquellen, wie zum Beispiel die Newsletter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums eStandards oder von Diensten wie UmweltDialog, Econsense, Rat für nachhaltige Entwicklung, DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt), DHU (Deutsche Umwelthilfe), UBA (Umweltbundesamt), Öko-Institut, IÖW oder Utopia.


Copyright: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums eStandards

Hier finden Sie die vollständige Presseinformation in PDF-Form.

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